FILZ.ABC

Inhaltsverzeichnis

Die einzelnen Begriffe erkläre ich dir ausschließlich nach meiner persönlichen Vorgehensweise, Kenntnissen und Techniken. Jeder findet seinen eigenen Weg, daher gibt es kein Richtig und kein Falsch und viele verschiedene Methoden!

Dieser Blogbeitrag ist etwas anders, als die anderen. Das wird unser Projekt! Wir gestalten gemeinsam ein kleines FILZ.ABC. Wir arbeiten uns gemeinsam durch das Alphabet, sammeln die Begriffe und ich teile mein Wissen dazu mit dir. Welche Begriffe interessieren dich wirklich? Worüber möchtest du mehr wissen? Du entscheidest! Du bist meine Leserin und meine Beiträge sollen dich interessieren und dir helfen! Jeder Begriff wird erklärt!

Alles zum Thema Wolle und Filz ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht! Kommentiere hier mit deinem Vorschlag, gerne auch warum dich das interessiert oder was genau du dazu wissen möchtest. Und nun habe ganz viel Spaß!

Filzbegriffe erklärt

A wie ANFANG/ AUSLEGEN/ ANFILZEN/ APPLIKATIONEN/ ARMLOCH/ AUFHÄNGER/ AUSSORTIEREN/ ANPROBE

Anfang

Meist beginne ich meine Arbeit mit einem Blick in mein Filz.Lexikon. Ich suche mir die für mein Projekt geeignetste Wollsorte mit den dazugehörigen Eckdaten (Schrumpffaktor & Wollmenge) heraus. Danach berechne ich mir das Auslegemaß bzw. meine Schablone und die benötigte Wollmenge. Und dann kann es losgehen…

Auslegen (Wolle)

Das Wolle auslegen ist ein wichtiger und wie ich finde sehr meditativer Arbeitsschritt beim Filzprozess. Je nach Projekt ist es unterschiedlich, wie die Wolle ausgelegt wird und mit wievielen Schichten man arbeitet. 

Meistens arbeitet man mit mindestens 2 Schichten. Wichtig ist, dass sich die Wollfasern immer überkreuzen, um einen gleichmäßigen Schrumpfungsvorgang zu erreichen. Dazu legst du entweder die Wolle in 2 Schichten; 1. Schicht waagerecht und 2. Schicht senkrecht. Du solltest auch darauf achten, das sich die einzelnen Wollfasern immer etwas “dachziegelartig” überlappen und einen geschlossenen Verbund bilden. 

       Wolle auslegen              

Eine weitere Möglichkeit, die vor allem beim Nunofilzen Anwendung findet ist das kreuzweise auslegen der Wollfasern in einer Lage, dazu werden die Wollfasern x-weise ausgelegt.      

Grundsätzlich lässt sich sagen: Je dünner du legst, desto größer ist der Schrumpffaktor. 

Ein zarter Schal hat einen höheren Schrumpffaktor als ein Teppich 😃. Es ist bei dickeren Filzen auch besser, mehrere dünne Schichten zu legen, das gibt einen dichteren und schöneren Filz, z.B. ein Sitzkissen in 6 einzelnen Schichten auslegen. Nimm bei mehreren Schichten immer eine gerade Anzahl, damit du einen gleichmäßigen Schrumpf hast!

TIPP: Teile dir deine Wollmenge auf die einzelnen Schichten auf, so hast du einen besseren Überblick wieviel Fasern du pro Schicht legen “darfst”. Lege dir bei vielen Häufchen ruhig noch eine kleine Notiz drauf, für welche Schicht das ist. 

B wie BANDWOLLE/ BÜGELN/ BIESEN/ BACKPAPIER/ BASTELFILZ/ BAUMWOLLGAZE/ BIOBATIST

Bandwolle

Filzwolle ist nicht nur in unterschiedlichen Sorten, sondern auch in verschiedenen Varianten erhältlich. Die Bandwolle bzw. Kammzug enthält die langen Fasern der Wolle. Die Wolle wird zusätzlich noch gekämmt, sodass alle Fasern parallel liegen. Zum Filzen muss die Wolle erst wieder kreuz und quer gelegt werden, damit ein fester Faserverbund entsteht.

Kammzug gibt es in langen Strängen, die locker aufgewickelt sind. Zur Verarbeitung wird der Strang abgewickelt und in kleinere Stücke gezupft.

TIPP:  Ziehe nicht zu viele Fasern auf einmal aus dem Kammzug, lieber etwas weniger legen und zum Schluss ausgleichen. Das richtige Maß erfordert etwas Übung.

Bügeln

Wolle bügeln? Das ist in der Regel nicht notwendig, aber möglich! Sollten deine Filzsachen Knicke oder Falten aufweisen, kannst du diese ausbügeln. Häufig bügle ich über meine fertigen Filze sogar noch einmal nach dem Schleudern drüber, das gibt eine schöne glatte Oberfläche und trocknet den Filz auch gleich noch ein bisschen. Du musst nur die Temperatureinstellung (WOLLE !) beachten.

C wie CHIFFON

Chiffon

Chiffon ist ein feines, leichtes und durchsichtiges Seidengewebe aus stark gedrehten Seidengarnen. Dadurch entsteht ein Krepp-Effekt, der dem Material eine matte und rauhe Optik gibt. Der traditionelle Chiffon besteht aus reinen Seidenfasern, durch die der Stoff einen eleganten Schimmer bekommt. Aus Kostengründen wird Chiffon auch häufig mit Baumwollfasern oder Kunstfasern wie Nylon und Polyester hergestellt. 

Die transparente Chiffonseide eignet sich besonders für die ersten Versuche im Nunofilzen, da die Wollfasern hier leichtes Spiel haben durch den Stoff hindurchzuwandern 😃. Es ergibt sich eine schöne gleichmäßige Filzoberfläche. Perfekt für feine Nunofilzschals (Wolle/Seide), Filzkleidung oder hauchzarte Vorhänge…

TIPP: Seidenstoffe lassen sich prima einfärben. Am besten gleich mit in das Wollbad legen, so hast du schöne stimmige Farben!

D wie DRUCKKNÖPFE/ DETAIL/ DÄMPFEN/ DOKUMENTATION

Dokumentation

Eine gute Dokumentation ist für mich die Basis ordentlicher und qualitativ hochwertiger Filzarbeiten. Mit den Eckdaten (Material, Schrumpffaktor und Wollmenge) und einer Skizze mit Fertig- und Auslegemaßen lassen sich Projekte immer wieder nachvollziehen. Oft ergänze ich die Projektdokumentation dann noch mit Bemerkungen wenn irgendetwas nicht nach meiner Vorstellung klappte, aber auch wenn etwas besonders gut gelungen ist. 

Die Dokumentation lässt mich schneller arbeiten, wenn ich gleiche Materialien verwende und in gleicher Dicke arbeiten will, da ich nicht bei jedes mal eine Filzprobe machen muss, um Schrumpffaktor und Wollmenge zu bestimmen. 

E wie ESSIGWASSER/ ECKEN/ ENDLOSSCHNUR

Essigwasser

Der Filzprozess sollte immer mit einem letzten Essigwasser-Spülbad abgeschlossen werden, um den pH-Wert zu neutralisieren und den Säureschutzmantel der Wollfaser wieder aufzubauen.

TIPP: Wenn du mit dem Filzen fertig bist, dann drücke das restliche Seifenwasser gut aus deinem Filzstück aus, oder schleudere es schon einmal. Danach ein bisschen im Essigwasserbad schwimmen lassen und erneut vorsichtig ausdrücken bzw. schleudern. 

F wie FILZWOLLE/ FALTEN/ FARBVERLAUF/ FILZNADEL/ FILZPROBE/ FASERLÄNGE/ FÄRBEN/ FILZNETZWERK

Filzwolle

Als Filzwolle bezeichnet man jegliche Schurwolle, die sich filzen lässt. Die Wolle wurde lediglich gewaschen, kardiert und bei Bedarf gefärbt. Wie gut das Filzen der Wolle funktioniert, ist von der jeweiligen Haarstruktur abhängig. Es gibt Wollsorten, die filzen super gut, andere tun sich etwas schwer und dann gibt es noch die Sorten, die sich alleine gar nicht verfilzen lassen. Selbst bei ein und demselben Tier lassen sich Unterschiede im Filzverhalten feststellen, je nachdem ob man das Deckhaar oder die Unterwolle verwendet. 

Filzwolle ist nicht nur in unterschiedlichen Sorten, sondern auch in verschiedenen Varianten erhältlich, als KAMMZUG, VLIES oder NADELVLIES.

Farbverlauf

Schöne Farbverläufe sind beim Filzen immer eine Herausforderung. Damit der Farbübergang von einer Farbe zu einer anderen Farbe gelingt, musst du das schon bei der ersten Schicht beachten. 

An der Farbübergangsstelle legst du die Fasern der ersten Farbe in der 1.Schicht allmählich etwas dünner und lässt diese Farbe dann auslaufen.  An dieser “dünnen” Stelle gleichst du die Wollmenge dann mit den Wollfasern der zweiten Farbe aus. Die einzelnen Farben mischen sich dann beim Walken und der Übergang wird fließend. Mache doch hier am Besten mal eine Filzprobe!

TIPP: Lieber mehrere dünne Schichten legen, umso feiner wird der Übergang.

G wie GAZE/ GARDINEN

Gaze

Gaze ist ein Gitterstoff, ähnlich einem Fliegengitter und ein wichtiges Hilfsmittel beim Anfilzen der Wollfasern. Die Gaze wird nach dem Anfeuchten der Wolle mit Wasser vorsichtig aufgelegt. Anschließend mit einem Stück Seife sanft einreiben und mit den Händen ganz zart von der Mitte nach außen alle Lufteinschlüsse aus dem Filzstück entfernen. Dann mit der flachen Hand behutsam über die gesamte Fläche des Werkstücks streichen und in sanft kreisenden Bewegungen reiben. Die Gaze vorsichtig herunterheben, dabei kontrollieren, ob noch alles an seinem Platz ist. 

Allerdings sollte nicht zu lange mit der Gaze angefilzt werden, da sich die Wollfasern sehr schnell durch das Gitter arbeiten und dann daran festhängen. Also zwischendurch mal vorsichtig anheben und kontrollieren!

Gute Dienste leistet die Gaze auch beim Auffilzen von Applikationen. 

TIPP: Wenn das Gazestück kleiner als dein Werkstück ist, dann einfach Stück für Stück arbeiten. 

H wie (HUNDE)HAARE

(Hunde)haare

Haare bzw. Wollfasern von Tieren wie Alpakas, Angorakaninchen oder Kaschmirziegen lassen sich ebenso verfilzen. Selbst Haare von den eigenen Haustieren, zum Beispiel vom Hund oder Katze können sich dafür eignen. 

Ob Haare filzen ist abhängig von ihrer Struktur und ihren Eigenschaften. Bei Wolle ist die ausgeprägte Schuppenstruktur in Verbindung mit Kräuselung und Feinheit der entscheidende Faktor für das Filzverhalten. 

Ob Haare einzeln filzen oder eine Schafwollbasis brauchen, das kannst du nur in einer kleinen Filzprobe herausfinden.

TIPP: Ich habe schon Erfahrungen gemacht mit Alpakafasern, Kaschmir und Mohair. Diese lassen sich auch solo verfilzen. Eine Filzprobe lohnt sich hier auf alle Fälle. 

Meine Praktikantinnen machten Versuche mit dem Einfilzen von Menschenhaaren. Da diese aber meist sehr glatt sind, ist es nicht so einfach, diese an ihrem Platz zu halten. Eine schöne Möglichkeit ist die Einarbeitung solcher Haare nach dem Filzprozess. 

I wie INSPIRATION

Inspiration

Inspirationen für Filzprojekte lassen sich häufig in der Natur finden. Strukturen, Farben und Oberflächen spielen hier für mich eine große Rolle. Aber auch ein schönes Blümchen lädt zum experimentieren ein. Ebenso spannend sind Formen…Ob sich diese Form wohl in Filz umsetzen lässt? Welche Wolle würde sich dafür eignen? Wie dick müsste ich diese auslegen? Welche Technik wäre hierfür geeignet? Mit oder ohne Schablone? 

Im Kopf beginnt sich das Gedankenkarusell zu drehen und so einige Filzprojekte wurden von mir in der Nacht ausgetüfftelt oder Filzprobleme gelöst 😄

Irgendwann kommt immer eine Idee, hauptsache man geht mit offenen Augen durch die Welt !

J wie (Bambus)Jalousie  

 

K wie KASCHMIR/ KANTENPFLEGE/ KAMMZUG/ KREUZWEISE/ KARDIEREN

Kardieren

Kardieren leitet sich vom Begriff Kämmen ab, und ist auch als Krempeln bekannt. 

Die gewaschene und bei Bedarf gefärbte Schurwolle wird durch das Kardieren weiter gesäubert und gleichmäßig gekämmt. In industriellen Kardiermaschienen werden die Fasern parallel ausgerichtet und liegen dann in einem lockeren Vlies nebeneinander. Das Vlies, welches sich zum Filzen eignet, wird als Vlieswolle oder Krempelvlies verkauft. 

L wie LAMELLEN/ LEINEN/ LÖCHER

Löcher

Löcher können beim Filzen entstehen, wenn die Wolle ungleichmäßig ausgelegt wird und zu viel Wasser verwendet wird. Das Wasser schwemmt die einzelnen Wollfasern auseinander. Eine weitere Gefahr der Löcherbildung lauert beim Anfilzen. Reibt man zu stark, kann es auch passieren, das man die einzelnen Fasern auseinander schiebt. 

TIPP: Am Anfang lieber etwas behutsamer arbeiten, das zahlt sich während des Filzprozesses aus, da du nicht so viel korrigieren und reparieren musst!

M wie MULESINGFREIE WOLLE/ MERINOWOLLE/ MÄRCHENWOLLE

Mulesingfreie Wolle

Mulesing, auch als Mulesierung bezeichnet ist ein Verfahren, bei dem den Schafen rund um den Schwanz überschüssige Haut entfernt wird um den Befall von Fliegenmaden zu verhindern. Sollten Schafe von Fliegenmaden befallen sein, drohen ihnen schwerwiegende Infektionen die zum Tode führen können. Allerdings wird das Verfahren bei den Tieren ohne Betäubung oder Schmerzmittel angewendet. Ziel ist es, dass an den Stellen, an denen die Hautfalten entfernt wurden, eine glatte vernarbte Fläche entsteht. Praktiziert wird dieses Verfahren etwa seit 1930 in Australien und später auch in Neuseeland.

Da man solche Praktiken natürlich nicht gutheißen kann, solltest du beim Kauf deiner Wolle darauf achten, woher sie kommt und ob sie mulesingfrei ist. Manche Wollhändler haben das in ihren Beschreibungen angegeben bzw. lohnt es sich auch einmal nachzufragen.

N wie NOPPENFOLIE/ NADELFILZ/ NASSFILZEN/ NUNOFILZ

Nunofilz

Nunofilz beschreibt eine spezielle Verarbeitungstechnik beim Nassfilzen. Als Grundlage dient ein locker gewebter Stoff, z.B. Seide. Auf dieser Basis werden nun in einer einzigen Schicht Wollfasern aufgelegt und eingefilzt. Dabei durchdringen die Wollfasern das Gewebe und ziehen es durch den Schrumpfungsprozess zusammen. Dadurch ergibt sich eine tolle Oberflächenstruktur und ein weich fallender, anschmiegsamer Filz.

TIPP: Diese Technik eignet sich bestens für Accessoires, wie Schals oder Armstulpen aber auch für Bekleidung.

O wie OBERFLÄCHE

P wie PAUSE/ PONGESEIDE

Pause

Unterbrechungen sind beim Filzen kein Problem. Der Filzprozess sollte allerdings schon so weit fortgeschritten sein, dass alles gut zusammenhält.  Das kalte Wasser vorsichtig ausdrücken oder mit einem Tuch abtupfen. Dann, wenn möglich und offen liegen lassen, so das der Filz abtrocknen kann. 

Willst du weiter filzen, wieder mit warmen Wasser besprühen und mit seifigen Händen anreiben.

Q wie Qualitätslabel

Qualitätslabel

Seit 2011 vergibt das Filz Netzwerk e.V. ein Siegel zur freiwilligen Qualitätssicherung für handgefertigten Filz. Ursprung dessen war das Anliegen der Filzer*innen einen gemeinsamen Nenner für die unendlich vielen Ausprägungen und Verwendungsmöglichkeiten von Handfilz bezüglich der Qualität und Strapazierfähigkeit zu finden. Es wurden  Qualitätskriterien entwickelt, die den Rahmen für die freiwillige Qualitätssicherung bilden, ohne dabei die Kreativität und Vielfalt einzuschränken. 

Das Qualitätssiegel darf nur von zertifizierten Teilnehmerinnen verwendet werden. 

R wie RESERVIERUNGEN/ RAMIE/ RÄNDER/ ROHWOLLE

RAMIE

Ramie ist eine Pflanzenfaser aus dem Bast der Boehmeria, einer brennesselähnlichen, tropischen Pflanze.

Die Faser ist fein, langfaserig und hat einen schönen, sanften Glanz. Sie hat ähnliche Eigenschaften wie Leinen, sie ist kochfest und strapazierfähig und wird leider noch viel zu wenig genutzt.

Ramiefasern können wie andere Fasern zur Oberflächengestaltung der Filze benutzt und als Dekorationselement eingefilzt werden. 

S wie SCHRUMPFUNG/ SEIFE/ SCHABLONEN/ SEIDE/ SCHWIMMNUDEL/ STRUKTUREN/ SHIBORIFILZEN/ SHIBORIFÄRBEN/ SCHWINGSCHLEIFER/ SCHRUMPFRICHTUNG/ SÄUREKOMPLEXFARBEN/ STICKEN

Seide

Seide wird getragen, verstrickt, verwoben und wir filzen sie ein, aber wo kommt sie her und was ist Seide? 

Seide entsteht aus einem feinen Faden, mit dem sich die Seidenraupe einspinnt. Die Eigenschaften der Seidenfasern sind mit denen der Wollfasern vergleichbar. Wärmend im Winter, kühlend im Sommer und feuchtigkeitsausgleichend, außerdem sehr leicht und extrem belastbar. Das ist wahrscheinlich auch der Grund, warum wir so gerne Seidenstoffe oder Seidenfasern mit Wolle kombinieren. Das Ergebnis sind wundervolle anschmiegsame und leichte Filze, perfekt geeignet für Bekleidung und Accessoires. 

T wie TROCKNER/ TASCHEN/ TRITTSCHALLFOLIE/ TASCHENRECHNER/ TROCKENFILZEN/ TECHNIKEN

Trockner

Ein Wäschetrockner kann ebenso wie die Waschmaschine als Hilfsmittel zum Verfilzen von Wolle verwendet werden. Vor allem beim Strickfilzen wird diese Technik angewendet. 

Der Trockner übernimmt den Walkprozess, vorausgesetzt es sind noch andere Wäschestücke oder Tennisbälle in der Maschine, die dann immer wieder auf den Filz fallen können und diesen so bearbeiten. 

Um den Schrumpfungsprozess etwas steuern zu können ist es notwendig, den Prozess zu unterbrechen und immer wieder zu kontrollieren. 

Allerdings kann hierbei nicht die Form beeinflusst werden und die Oberfläche bekommt auch eine andere Struktur als beim Handfilz. 

Ich persönlich nutze den Wäschetrockner fast nie. Ich habe meinen Filz lieber die ganze Zeit über unter Kontrolle und kann so immer wieder die Form korrigieren und mich um schöne Kanten etc. kümmern 😉. 

U wie UPCYCLING/ UNTERLAGE

V wie VORFILZ/ VLIESWOLLE

W wie WASSER/ WASSERTEMPERATUR/ WASSERMENGE/ WASCHMASCHINE/ WOLLMENGE/ WALKEN/ WENDEN/ WÜLSTE

Wasser

Beim Nassfilzen benötigen wir Wasser. Das warme Wasser wird mit Hilfe einer Ballbrause oder traditionell mit einem kleinen Handbesen auf den ausgelegten Fasern verteilt. Wichtig ist es, gleichmäßig an allen Stellen zu befeuchten. NICHT ZU NASS!

Wassertemperatur

Nomaden haben mit kaltem Wasser gefilzt. Der Filzprozess dauert länger, funktioniert aber genauso gut. Ich arbeite mit handwarmen Wasser. Ist die Wassertemperatur zu heiß, besteht auch die Gefahr, vor allem beim Nunofilzen, das der Filz hinterher pillt. Das Wasser nur so heiß verwenden, wie man es noch als angenehm findet. Oft genügt die Temperatur, aus dem Wasserhahn kommt. Das Filzen soll ein Genuss sein!

Mit sanften Bewegungen wird begonnen, nach und nach reibt man kräftiger. Zwischen dem Anfilzen und späterem Walken wird das kalte Wasser mal ausgedrückt, so dass der Filz nicht zu nass ist.

Wassermenge

Nimmst du zu viel Wasser, schwimmen die Fasern auseinander – Gefahr der Löcher. Die Wärme des Wassers und gleichmäßiges Befeuchten sind entscheidend!

Waschmaschine

Strickfilz wird mit Hilfe der Waschmaschine hergestellt. Hierzu musst du das aus Filzwolle gestrickte Teil in einen Kopfkissenbezug geben und bei 30-40°C waschen. Experimentierfreude ist notwendig! Nicht zu heiß, lieber zweimal hintereinander, wenn nach dem ersten Waschgang der Filzprozess noch nicht das gewünschte Ergebnis zeigt.

X wie 

Y wie YAKWOLLE

Z wie ZIPFEL/ ZUPFPROBE

 

Ich hoffe, dir macht das FILZ.ABC genauso viel Freude wie mir. Es ist toll, wie viele Begriffe in irgendeinem Zusammenhang mit dem Filzen stehen. Vielleicht fällt dir ja noch was ein, alles zum Thema Wolle und Filz ist ausdrücklich erlaubt und gewünscht! 

Kommentiere hier mit deinem Vorschlag, gerne auch warum dich das interessiert oder was genau du dazu wissen möchtest.

Bis bald,
Ina

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Ina Birke Filzgestalterin

Ich bin Ina Birke:  die Frau im Atelier filzgewandt.
Ich bin Filzgestalterin, Dozentin und Expertin für das Filzen lernen im Internet. Ich habe eine große Leidenschaft für feine Filze und eine unendliche Neugier dafür, was alles in Filz möglich ist.

Gerne teile ich mein Wissen und meine langjährige Filzerfahrung mit dir in meinen Onlinekursen. Du bist bei mir genau richtig, wenn du selbst lernen möchtest, wie man wundervolle Dinge aus Filz selbst herstellen kann: mit Plan, Struktur und viel Kreativität. 

Besonders viel Wert lege ich auf den gegenseitigen Austausch meiner Teilnehmerinnen untereinander. 

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